Johanneshof
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Das ZBZS in Zeiten der Pandemie - Einleitung

von
Tatsudo Nicole Baden

Im Frühjahr 2020 wusste noch niemand, was"Corona" genau bedeuten würde. Ich denke zum Beispiel an die Zeit, als man noch nicht sicher sein konnte, welche Übertragungswege tatsächlich einInfektionsrisiko darstellen. Kann ich mich anstecken, wenn ich ein Paket entgegennehme? Sollte ich im Supermarkt Handschuhe tragen? Vor einem Jahr war vieles, was heute bekannt ist, noch ungewiss. Doch die Herausforderungen, die uns als klösterliches Praxiszentrum bevorstanden, waren von Anfang an offensichtlich. 

Dieses Schreiben ist der Auftakt zu einer fünf-teiligen Info-Serie. In den kommenden drei Wochen werden wir überorganisatorische Veränderungen seit Beginn der Pandemie berichten, neu-entstandene Initiativen vorstellen, unsere finanzielle Situation aufzeigen, von Neuigkeiten aus der Hausgruppe erzählen und an einigen Stellen zumMitmachen und Mitdenken einladen. 

Die Entwicklungen und Veränderungen, über die ich berichten werde, greifen in viele Bereiche unseres Miteinanders hinein. Doch beginnen sollten wir diese Erzählung mit den Auswirkungen der Pandemie auf unsere finanzielle Situation. Sie war der Ausgangspunkt für erste und notwendige Schritte. Und in seinen Grundzügen ist das Problem schnell erklärt:Nachdem alle Seminare für 2020 abgesagt werden mussten und auch für einzelneGäste ein Beherbergungsverbot ausgesprochen wurden, fielen auf einen Schlag alle Einnahmen weg (bis auf die fortlaufenden Spenden - DANKE !!!). Die laufenden Kosten ließen sich aber nur um rund 15 Prozent senken. Der Betrieb eines klösterlichen Praxiszentrums mit dauerhaften Bewohnern hat seinen Preis –auch ohne Gäste. 

Die Corona-Soforthilfe, unsere Rücklagen und einKredit zu guten Konditionen brachten uns durch die ersten drei Monate desLockdowns. Doch "Abwarten und Ausharren" war offensichtlich keineOption, denn einen vierten Monat hätten wir damit kaum überlebt - geschweige denn einen fünften! Uns blieb nur ein einziger Weg: Innovation. 

Der Schritt in die Welt der Online-Angebote schien erstmal wesensfremd. Inzwischen ist aber deutlich geworden, dass unsereOnline-Veranstaltungen viel mehr sind als nur eine Notlösung in Krisenzeiten.Wir glauben, dass sie schon jetzt einen sinnvollen und dynamischen Impuls fürdie Laien-Praxis in der Dharma Sangha darstellen. Mehr als 1000 Praktizierende haben bisher an einer oder mehreren Online-Veranstaltungen mit uns teilgenommen, es werden wöchentlich mehr und wir bekommen häufig sehr positive und berührende Rückmeldungen - was uns natürlich sehr ermutigt. 

Baker Roshi schrieb in einem Brief an den CMZCStaff vor Kurzem: 

Die Dharma Sangha entwickelt sich nun als Teileiner global-gedachten Welt; einer Welt, die vielleicht noch keine Gemeinschaft ist, aber dennoch Gemeinsames hat. Wir arbeiten mit einem neuen Medium fürDharma Lehren, Online Versammlungen und Online Praxis- und Studiermöglichkeiten. 

"Online" ist ein neues Feld gemeinsamerEntfaltung, ein fruchtbares Feld und ein neues Spielfeld für Potenziale, von denen einige vielleicht noch ungekannt und unentdeckt sind. 

Auf dem bereiteten Boden denken wir nun weiter:Was ist die Zukunft einer Zen-Praxis, die sich generationsübergreifend entwickelt? Wie kann künftig die Integration von Laien- und klösterlicherPraxis aussehen? Welche Auswirkungen haben Veränderungen in der Welt auf uns alsGemeinschaft und Organisation? Welche Veränderungen sind notwendig, damit wir unseren zentralen Werten und Ausrichtungen weiterhin treu bleiben können? 

Wir freuen uns, über jede Person, die sich für dieEntwicklungen in der Dharma Sangha interessiert und wir halten Dich auf dem Laufenden. 

Mit herzlichen Grüßen aus Denver! 

Deine Nicole Baden/Tatsudo
Direktorin im Zen Buddhistischen Zentrum Schwarzwald

Weiter zu Teil 1 der Info-Serie: Organisatorische Veränderungen

 

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